SPÖ Frauenkonferenz bestätigt Strauss und Holzleitner
„Halbe-Halbe“ als Motto bei der Frauenkonferenz der SPÖ Wels Bezirk und Stadt in Krenglbach.
Nach einer Corona-bedingten Pause fand am vergangenen Freitag die Frauenkonferenz der SPÖ Wels Bezirk und Stadt statt. Erneut zur Wahl stellten sich neben der Bezirksvorsitzenden LTAbg Heidi Strauss und der Stadtvorsitzenden NRAbg Eva-Maria Holzleitner viele weitere engagierte Frauen. Die Vorsitzenden Strauss und Holzleitner, ihre Stellvertreterinnen im Bezirk Sylvia Hochmeier, Sigrid Wirth und in der Stadt Wels NRAbg Petra Wimmer und Hannah Stögermüller, sowie der gesamte Vorstand wurden mit breiter Zustimmung bestätigt.
Als Gäste konnten unter anderem LTAbg und Landesfrauenvorsitzende Renate Heitz begrüßt werden, sowie als Hauptreferentin ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesrätin Korinna Schumann. Im inhaltlichen Zentrum der Konferenz stand die aktuelle Kampagne der SPÖ Frauen „Halbe-Halbe“.
Korinna Schumann betonte in ihrem Referat insbesondere die Untätigkeit der Bundesregierung zur Abfederung der Mehrfachbelastung von Frauen: „Die Bundesregierung sieht die Teilzeitbeschäftigung als „Privileg“ und möchte sie mit der Kürzung der Sozialleistungen bestrafen. Das trifft wieder einmal am meisten die Frauen in diesem Land, denn mehr als die Hälfte der Frauen in Österreich sind Teilzeit beschäftigt und die Gründe dafür sind nicht Bequemlichkeit und Lustlosigkeit.“ Besonders im ländlichen Raum gibt es immer noch zu wenige Kinderbetreuungsplätze, die mit einer Vollzeit Beschäftigung vereinbar sind, darunter leiden alle Familien – Alleinerzieher*innen sind besonders betroffen.
Heidi Strauss betont in ihrem Statement, die Wichtigkeit einer Arbeitszeitverkürzung, als eine der wichtigen Voraussetzung für mehr Gleichstellung. Die bezahlte und die unbezahlte Arbeit soll in Zukunft zwischen Frauen und Männern gerecht verteilt werden. Dafür ist eine verkürzte Vollzeit wichtig. „Derzeit arbeitet jede zweite Frau Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Gehalt und in der Pension in Kauf. Mit einer Arbeitszeitverkürzung können mehr Frauen Vollzeit arbeiten und haben damit die Chance auf ein Einkommen, von dem sie leben können,“ so Strauss.
Eva-Maria Holzleitner verweist auf die vorbildliche Gleichstellungspolitik in anderen Ländern, wo Lohn- und Pensionsschere bei weitem weniger auseinanderklaffen, als in Österreich, im speziellen Oberösterreich. „Damit wir in der Gleichstellung vorankommen, muss sich rasch etwas ändern. Es braucht gute Gesetze. Die skandinavischen Länder zeigen, dass Halbe-Halbe möglich ist. Wir sind in Österreich noch weit davon entfernt. Wir wollen mit unserer Kampagne dazu aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Wir wollen zeigen, wie es gerechter gehen könnte und warum davon alle profitieren!“ Rote Karten mit den Forderungen dazu liegen in vielen Gastronomiebetrieben, Kinos und anderen Veranstaltungsorten in den sogenannten „Freecard“-Ständern, auch in Wels und Umgebung, auf.
Petra Wimmer, Bezirksparteivorsitzende und Familiensprecherin der SPÖ im Nationalrat, betont: „Die Erwartungen an Partner*innenschaft und Arbeitsteilung haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Trotzdem finden sich viele Frauen nach der Geburt des ersten Kindes in kürzester Zeit wieder in alten Rollenmustern. Warum sind sie plötzlich wieder für alles zuständig, was der Alltag einer Familie mit sich bringt? Ein Ausbau der Kinderbildung und die Abschaffung der Nachmittagsgebühr in Oberösterreich wären zentrale Punkte für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie!“ Renate Heitz berichtete bei der Konferenz von aktuellen SPÖ-Erfolgen im Landtag: „Der von mir eingebrachte Antrag wurde in der Landtagssitzung diese Woche angenommen. Wir wollen die stärkere Verankerung von Gendermedizin in der Gesundheits- und Pflegeausbildung, sowie Fortbildung und den flächendeckenden Zugang zu frauenspezifischen Gesundheitsangeboten und Informationen in Oberösterreich. Denn Frauen sind medizinisch gesehen nicht nur kleinere Männer!“