SPÖ kämpft um die Welser Herzchirurgie
Nach dem Aus für die Welser Blutbank zur Absicherung der Linzer Blutbank des Roten Kreuzes, droht dem Klinikum Wels-Grieskirchen der nächste Aderlass. Die Welser Herzchirurgie soll zu einer Außenstelle des neuen Kepler Universitätsklinikums Linz werden, könnte aber auch ganz dorthin verlegt werden. Es wird befürchtet, dass hochqualifizierte HerzchirurgInnen abwandern. Die SPÖ Wels lehnt eine weitere Verschlechterung der Gesundheitsversorgung, insbesondere für herzkranke Menschen aus Wels und Umgebung, entschieden ab.
Das Herunterfahren von Leistungen durch die Spitalsreform beunruhigt die Bevölkerung. 2014 wurden im Klinikum Wels-Grieskirchen mehr als 55.000 PatientInnen aus der Stadt Wels und den umliegenden Bezirken stationär behandelt. Speziell die Herzchirurgie am Standort Wels wird geschätzt und entsprechend genutzt. „Kardiologie und Herzchirurgie sind der Kern unseres Hauses“, sagte Klinikum-Geschäftsführer und Verwaltungsdirektor Dietbert Timmerer vor kurzem bei einem Krankenhaus-Rundgang mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer und dem Welser Vizebürgermeister Hermann Wimmer. Laut derzeitigem Stand soll die Abteilung für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie zwar im Klinikum Wels bestehen bleiben, spezielle Eingriffe sollen aber im Kepler Universitätsklinikum Linz konzentriert werden.
Ursprünglich war geplant, dass die Ärzte beim AKh Linz oder der Stadt Linz angestellt werSozialminister Rudolf Hundstorfer hörte bei seinem Klinikum-Rundgang mit Vizebürgermeister Hermann Wimmer und Geschäftsführer Dietbert Timmerer aufmerksam zu. Auch die Sorge um die Welser Herzchirurgie war ein Thema. den und rotierend an beiden Standorten tätig sind. Gerade in diesem hochsensiblen chirurgischen Bereich ist zu hinterfragen, ob es sinnvoll ist, wenn Ärztinnen und Ärzte zwischen Wels und Linz pendeln müssen. Für SP-Bürgermeisterkandidat Hermann Wimmer ist klar: „Wir kämpfen weiter um den Erhalt des vollen Leistungsspektrums der Welser Herzchirurgie“. Dazu brauche es einen eigenen ärztlichen Leiter für die Welser Herzchirurgie, der so wie das überwiegend am Standort Wels tätige ärztliche Personal bei der Klinikum Wels-Grieskirchen GmbH angestellt sein müsse. Die Stadt Wels drängt auf eine umgehende schriftliche Grundsatzvereinbarung zwischen den beiden Rechtsträgern und der JKU Linz.
Neues Tagesklinisches Zentrum
Die Fusion der Welser Blutbank mit der des Linzer Roten Kreuzes wird dem Klinikum Wels-Grieskirchen um rund eine Millon Euro mehr pro Jahr als bisher kosten. Peter Koits hofft in seiner Funktion als Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Wels, dass trotz der zuletzt für 2016 angekündigten Zusammenlegung auch in Zukunft das Know-how der freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Welser Blutspendedienstes genutzt wird. Eine Verbesserung in der medizinischen Versorgung der Region bringt das neue Tagesklinische Zentrum (TKZ) mit vier Operationssä- len. Neun Millionen Euro werden am Standort Wels in den Bau investiert, um die Nachfrage nach planbaren, tageschirurgischen Eingriffen abzudecken. Geplante Fertigstellung des TKZ ist Herbst 2017.