Welle der Solidarität für Betroffene der Flutkatastrophe
Aufruf der SPÖ Bezirksorganisation Wels:
Dringend Sachspenden für Flutopfer benötigt
Welle der Solidarität in Wels für die Bewohner der Hochwassergebiete in Bosnien-Herzegowina, Serbien und Kroatien. Einheimische, ethnische Vereine und Hilfsorganisationen helfen zusammen, um die ärgste Not der verzweifelten Flutopfer zu lindern.
In Obrenovac, 30 Kilometer südöstlich von Belgrad leben rund 72.000 Einwohner. Diese Stadt, in der die drei Flüsse Donau, Save und Kolubara zusammentreffen, steht großteils unter Wasser. Tausende Häuser sind zerstört. Verwesungsgeruch liegt in der Luft, denn überall schwimmen Tierkadaver, berichten Freunde der Landtagsabgeordneten Roswitha Bauer, die mit dem Hubschrauber ausgeflogen worden sind. Die Bad Wimsbacherin kennt die Region gut und hat viele Bekannte hier. Ihr Mann war 2004 beruflich in Obrenovac, wo sich das größte Kohlekraftwerk am Balkan befindet. Begeistert von der Gastfreundschaft der Serben, organisierte Bauer, die auch Integrationssprecherin der SPÖ OÖ. ist, mehrere Besuche von Welser Delegationen in Obrenovac. Nicht nur deshalb hat sie einen Spendenaufruf gestartet. „Die geben einem alles und jetzt haben sie alles verloren“, so Bauer.
Der serbische Verein „Kud Bosiljak“ hat in Wels, Lichteneggerstraße 8 eine Sammelstelle für Hilfsgüter eingerichtet. Die Caritas stellt den Serben vor dem Umbau des ehemaligen Gasthauses Auerhahn den Gastgarten zum Sortieren, Verpacken und Verladen von Dingen des täglichen Bedarfs zur Verfügung, die im Krisengebiet dringend benötigt werden. Sachspenden können dort täglich von 17 bis 22 Uhr abgegeben werden.
Hilfstransporte nach Bosnien und Kroatien organisiert auch der kroatische Verein Hrvatski Dom Wels, dessen Sammelstelle sich in der Haidestraße 41 befindet. Geplant ist, dass die Volkshilfe Wels für Vereine, die Sachspenden sammeln und kein Depot zur Verfügung haben, Container aufstellt. Das bosnisch-österreichische Kulturzentrum „Dzemat Wels“ nutzt auch alle Möglichkeiten, um Betroffene in den Katastrophenregionen zu unterstützen, benötigt aber keine Sachspenden mehr.
Nahrung für Babys, Medikamente, Kleidung und Hygieneartikel
Bei den Serben ist die Hilfsaktion erst angelaufen. Hier wird noch so gut wie alles gebraucht: Einmal-Handschuhe, Verbandsmaterial, Desinfektions- und Schmerzmittel, Pinzetten, Scheren, Klammern, Toilettenpapier, Seife, Hygieneartikel, Waschmittel, Batterien, Taschenlampen, Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeuge, Plastikgeschirr und Besteck, Seile, Schaufeln, Gummi- und Schlauchboote, Gummistiefeln, Regenbekleidung, Besen, Staubmasken, Müllsäcke, Matratzen, Bettwäsche, Klappbetten, etc. Besonderer Bedarf besteht an: Babynahrung (Ersatzmilch für Neugeborene, Säuglingsmilch, Brei), Fläschchen, Windeln und Pflegeprodukte für Kinder und Erwachsene, Nahrung für alte Menschen und Diabetikerkost, Dosennahrung, Milchpulver, Haltbarmilch, Trockenfleisch, Geräuchertes, Trockenobst, Nüsse, Getreideprodukte, Salz, Gewürze, Kaffee, Tee, Kakao, Süßigkeiten.
„Bitte helfen Sie mit, dass diesen traumatisierten Menschen geholfen werden kann“, appelliert Roswitha Bauer an die Solidarität und an das Mitgefühl der BewohnerInnen von Wels und Umgebung.
Die ersten Hilfstransporte sind bereits angekommen oder unterwegs. Die ethnischen Vereine in Wels freuen sich sehr, dass nicht nur ihre Landsleute, sondern auch einheimische Mitbürger Kisten voll mit Wäsche, Kleidung und Nahrung vorbeibringen. Bürgermeister Peter Koits und Vizebürgermeister Hermann Wimmer bemühen sich, die laufenden Hilfsaktionen zu unterstützen. „Wenn Menschen in Not sind, dann müssen alle zusammenhalten“, sagen sie. Vbgm. Hermann Wimmer und LAbg. Roswitha Bauer haben sich am 22. Mai persönlich bei den Sammelstellen ein Bild gemacht.